Kulturelemente 93

Doku 10/Neues Lyrisches Sprechen

Lyrik ist im literarischen Betrieb oft mit Vorstellungen wie schwer vermittelbar und unverkäuflich belastet. Lyrikbände finden kaum den Weg an die Öffentlichkeit, dunkel und schwierig sind die Prädikate, mit denen ratlose Rezipienten gemeinhin ihnen unverständliche Wortgebäude charakterisieren.

Wer an einem poetry slam teilgenommen hat, erlebt Lyrik in einem völlig neuen Kleid: poppig, frech, laut und verschmitzt kommen die Texte daher, die Vorstellung erinnert mehr an eine rave-party denn an ein hehres lyrisches Weihefest – und dennoch:  es ist Lyrik pur; zornig, politisch, zärtlich, melodisch, dadaistisch, romantisch, sprachspielrich – und echt. Neues sprechen einer neuen Generation, geschult am Sprechgesang des Hip Hop , voller Ernst und Attitude, Sturm und Drang, Verzweiflung und Hoffnung.

Das vorliegende Heft der Doku-Stelle dokumentiert ein Ereignis, das im vergangenen Herbst in Bozen für Aufsehen gesorgt hat, nämlich der Endausscheidung des Ö-Slam, moderiert und ins Land geholt von Martin Hanni, der die Doku-Stelle betreut (S. 1-3).

Die Dokumentation des diesjährigen Literarischen Wettbewerbs der Südtiroler Sparkasse stellt den zweiten Heftschwerpunkt dar (S. 5-12). Und gerade im Bereich der Lyrik zeigt sich auch hier ein ganz  neuer Zugang der ganz jungen Teilnehmerinnen;  klassische moderne Lyrik mischt sich mit neuen Tönen, Performance macht einen wesentliche Teil der wirkung dieser neuen Lyrik aus.

Der Kulturplatz erinnert an die Kulturhauptstadt 2010: eine Reise ins Ruhrgebiet gibt Anlass zu einer reflexion über ein Land im Aufbruch und Umbruch, mit allen denkbaren Begleiterscheinnungen und einem traurigen Höhepunkt. (S.13)

Kulturelemente_Nr. 93

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