Modekrankheit oder epidemisches Schreckgespenst der Zukunft? Zum Thema Burnout gibt es so viele Meinungen wie Experten. Das Ausbrennen in beruflicher Belastung nimmt jedenfalls auch hierzulande in erschreckendem Ausmaß zu und ist wohl auf unterschiedliche Gründe zurückzuführen. Gesichert scheint, dass der Transfer von gesellschaftlichen Bildvorgaben zu individuellen Erfüllungswünschen vielfach in Statusstress mündet, der sich beim sozialen „Endverbraucher“dann als burn out, Überforderung oder Depression manifestiert. Geschieht dies historisch erstmalig? Der Soziologe Walter Lorenz verweist auf den ungleich höheren physischen „Überlebensstress“ früherer Generationen, dennoch taucht das Krankheitsbild in dieser Form erst in unserer globalisierten Zivilisation gehäuft auf.
Dank der Unterstützung durch das „Netzwerk gegen Burnout“ in Südtirol, namentlich Herrn Dr. Roger Pycha, Dr. Josef Schwitzer und Frau Helga Johann Zelger, führt die aktuelle Nummer 107-13 der Kulturelemente zu diesem Thema unterschiedliche Fachmeinungen zusammen, welche die psychiatrischen, soziologischen, therapeutischen und spirituellen Dimensionen dieser Problematik akzentuieren.
Der Galerieteil zeigt dazu passend Bilder und Sequenzen von Performances der frasnzösischen Künstlerin Sylvie Riant, die sich immer wieder künstlerisch mit dem Thema Burnout und Depression auseinandergesetzt hat, unter anderem bei Aktionen zum „Europäischen Tag der Depression“ (1. Oktober).
„Befreiung“ ist ein literarischer Text der bekannten Kinder- und Sachbuchautorin Waltraud Holzner aus Lana, der in beklemmenden Bildern die Problematik folgenschwerer seelischer Verwundung an einer stilisierten Tochter-Vater-Beziehung aufarbeitet.
Die Redaktion